03.09.2011 13:32


So oder ähnlich könnte man das Thema dieser Wanderung überschreiben. Gestern um die Uhrzeit (fast) befand ich mich - und eine Handvoll anderer - irgendwo mitten im Nirgendwo zwischen Felsen und Gestrüpp. Auf der Suche nach Wegpunkten. Doch beginne ich lieber den Weg von vorn. Wie und warum vielleicht in einem anderen Artikel.

Morgens um neun stand ein Wanderführer in der Tür des alten Bauernhofes in Kleingießhübel (ein kleines Dorf mitten im Wald versteckt in der Sächsichen Schweiz), ließ die Anwesenden sich in Gruppen zu drei Personen zusammenfinden und teilte kleine GPS-Geräte aus. Darin gespeichert eine Route von rund vierzig Wegpunkten, die gefunden werden wollten. Anfangs waren feste Wege unser Pfad.



Naja, fest. Aber selbst diese morsche Brücke war gemütlich gegenüber dem, was später kommen sollte ein wirklich luxoriöser Wanderweg. Da die einen schneller und die anderen eher langsam unterwegs waren, verlor man die anderen Gruppen immer wieder aus dem Blick. War vielleicht auch dem Gestrüpp geschuldet, durch welches wir uns teilweise, dem direkten "Weg" folgend, schlugen.



Daher kurz zur Erklärung der "Wegpunkte" - das Gerät hat bestimmte Stellen im Gelände als Marken mit GPS-Daten gespeichert. Da es aber nicht weiß, wo ein richtiger Pfad entlangführt, zeigt es einfach direkt dahin. Und als Ortsunkundiger ist es dann auch schwer zu sagen, ob man nicht vielleicht zweihundert Meter weiter einen Weg dahin findet. Abgesehen davon - wer läuft denn schon freiwillig hunderte Meter weiter, um dann doch nichts zu finden? Ausprobiert haben wir das trotzdem, mit dem Erfolg, statt eines mittleren steilen Hanges einen kurzen felsblock und baumstammübersäten und mit Farn überwucherten Dornen wirklich steilen Hang hinaufzukraxeln. Gerechterweise muss man aber sagen, dass die Aussichten oben schon den Aufstieg wert waren. So schlugen wir uns durch Dickicht von Kleingießhübel über diverse Felskuppen (der Name ist mir leider entfallen) bis zum Kohlbornstein durch. Der gab den Blick auf das Elbtal und den Ort Krippen frei.



Ein gutes Bild war schwer zu schießen, da Touristen mit Papp-Erdbeerkörbchen immer durch das Sichtfeld sprangen. Zum Abstieg vereinigten sich alle am Ende doch wiedergefundenen Gruppen sich zwecks Wegpunktteilung. Vorbei an der Liethenmühle galt es nun den Mittagspunkt zu finden. Dort stärkten wir uns unter grünen Birken an einem kleinen Süppchen um dann weitere Berge in Angriff zu nehmen. Darunter war nun auch der Kleinhennersdorfer Stein. Doch zuerst mal wieder einen steilen Pfad nach oben, belohnt mit einer beeindruckenden Felswand entlang des Weges.



Noch ein wenig bergauf, über ein paar schmale Pfade, wieder etwas hinab und dieser Platz mit wunderschöner Aussicht und drei Höhlen sollte uns belohnen.



Der Eingang zur größten Höhle befindet sich mittig auf dem Foto. Und von drinnen sieht es so aus:



Beeindruckend. Sie heißt Lichterhöhle und ist zwanzig mal fünfzehn Meter groß und rund fünf Meter hoch. Geht man nun noch etwas zwischen den herumliegenden Felsblöcken "spazieren", so kann man noch die Eis- und die Hammerhöhle ansehen, etwas kleiner (fünfundzwanzig mal fünf und zwanzig mal sechs Meter) aber auf alle Fälle interessant - man kann sogar oben zwischen den Felsen hinausklettern.



Unser nächster Punkt führte uns - na klar - wieder hinab ins Tal. Sonst macht ja das Raufsteigen keinen Spaß ;-)



Treppauf erklommen wir nun den Papststein. Belohnt wurden wir dieses Mal mit Gastronomie und einen wirklich einzigartigen Rundblick von verschiedenen kleinen Kanzeln.





Gegenüber ein weiterer großer Berg. Nein, oder? Nach sechs Bergen und unzähligen Stufen, dem fortgeschrittenen Nachmittag und dem Wissen um Kleingießhübel als Endpunkt in weiter Entfernung ließ die Motivation schon langsam nach. Doch aufgeben gibts nicht, also bestiegen wir auch noch den Gohrisch. Perfekt mit Holzpavillon für eine ausgedehnte Pause. Ein Abtieg auf Hühnerleitern (diese Stufen sehen auf dem Bild zwar harmlos aus, aber solche rutschigen auseinanderstehenden schmalen Dinger, schon recht hoch über der Felsspalte, sind nicht eben vertrauenserweckend) und dann der lange Weg zurück. Vorbei an Feldern, Wäldern und noch mehr Feldern. Mal schnell noch auf den Hochsitz geklettert - das Maisfeld versperrte mir von unten den Blick.



Oder abgekürzt über die Wiese.



Schließlich quer durch den Wald. Warum auch immer wir noch einmal den Bach überquerten, um dann doch wieder zurückzuklettern. Gegen achtzehn Uhr konnten wir schließlich mit kochenden Füßen und wackligen Beinen Kleingießhübel wieder begrüßen.

Alles in allem waren es rund 25 Kilometer und 1400 Höhenmeter. Anspruchsvoll und anstrengend - aber auch wirklich schön. Eine Kombination aus schon im einzelnen tollen Dingen: Wandern (kein Sonntagsbummel), toller Natur und einer echt prima Truppe.

16.08.2011 16:49


So ist das prima, die lange Aufgabenliste wird kürzer. Viele Dinge abgearbeitet, die schon lang mal dran waren - allerdings auch wieder neue Aufgaben bekommen. Soll ja nicht langweilig werden. Mir wurde immer erzählt, meine Oma oder Uroma hätten früher immer mal die Befürchtung gehegt, die Arbeit würde irgendwann mal alle und man würde sich dann langweilen. Naja, das Gefühl hatte ich allerdings noch nicht. Aber ich bin ja auch noch keine siebzig.

Die Fotoalben der Kinder nehmen nun langsam wieder an Dicke zu - irgendwie war ich dann, als Wanda größer wurde, davon abgekommen. Da aber Ronja sich das gerne anschaut und Wanda immer traurig war, dass ihre nur aus ein paar Blättern bestand, habe ich den Kampf mit Corel wieder aufgenommen. Abstürze, langsamer Computer, fehlerhafte Auflösung beim Importieren und zu guter Letzt braucht das nette Programm auch dann eine geschlagene Stunde, um acht Seiten in ein brauchbares PDF zu wandeln. Eigentlich wollte ich das jetzt mit InDesign machen, aber das ganze Grundgerüst umstricken - naja, da war ich dann auch zu faul. Also lass ich mich vorerst noch ärgern. Die fertigen Alben gibts dann für alle Berechtigten wieder an gewohnter Stelle. Wer es nicht mehr weiß, der fragt mich einfach.

Letztens bin ich mal wieder etwas zum Fotografieren gekommen - oder eher - ich habe mir dafür Zeit genommen. Ausnahmsweise war das Wetter nämlich dann doch der Meinung, dass das, was es bisher so in den letzten Wochen produziert hat, nicht sehr viel mit Sommer zu tun hatte und es da dann doch noch etwas Nachholebedarf gibt. Aber selbst bei Regen sind wir letztens spazieren gewesen: Mit Konrad und den Kindern am Fluss. Oder eher im Fluss. Wir haben Regensachen angezogen, es goss wie aus Eimern. Dann sind wir Richtung Bobritzsch gewandert, haben an einer seichten Stelle den Fluss durchwatet, sind auf das fünfte Lichtloch hochgeklettert und an der anderen Seite wieder hinab. Und weil der Fluss auch dort nur mäßig Wasser führte, haben wir selbigen in seinem Bett ein Stücklein begleitet. Nass war ja eh alles. Auch der Waldhang am anderen Ufer. Und seltsam, es war ganz ruhig und einsam da. Sonntags. Da, wo sonst viele Grabentourwanderer die Pfade festtrampeln.