Bürokratischer Schwachsinn. Vor jeder Voruntersuchung für Kind kriegt man einen Brief mit Aufforderung und hinterher muss man nen Zettel abgeben, dass mans erledigt hat. Und wenn mans "vergisst" (oder es für Blödsinn hält), kriegt man noch drei Briefe. Der Staat weiß doch eh immer alles, warum fragt die Behörde nicht selbst die Kasse? Den Nutzen solch einer Untersuchung zweifle ich nicht an, aber muss es denn diese Bürokratie sein? Wobei, der beschäftigte Bürger hat auch keine Zeit für Unsinn...

Ich habe es. Schwarz auf weiß. So ein schmucker Zettel, auf dem steht, dass ich mein Studium erfolgreich beendet habe. Den letzten Akt hatte ich zwar schon kurz vor Weihnachten vollbracht, damals wurde mir aber reichlich Wartezeit auf das Papier in Aussicht gestellt. Und nun wartete es seit zwei Wochen auf Abholung. Gar nicht so einfach bei den Öffnungszeiten Montag bis Freitag jeweils drei Stunden ab Mittag. Mit ein paar netten Worten wurde mir ein Außerhalb-der-Öffnungszeiten-Vorbeikommen ermöglicht. Aber auch das grenzwertig zu meinen Arbeitszeiten. Und wie das dann so ist: man will los, möchte aber vorher noch dringend was fertig machen und auch so wirds irgendwie später. Dann sind da noch die freundlichen Mittsechziger, welche außer- wie innerorts fünfundsechzig fahren und die da, wo man überholen könnte, gerade mal kurz das Gaspedal finden, so dass man unruhig auf dem Sitz hin- und herrutschen dann doch nur die Landschaft bewundern kann. Doch ich hatte Glück, konnte dem Rentner ein Schnippchen schlagen, fand meinen Parkplatz unbesetzt vor und war sogar eine Minute vor Ende der vorgeschlagenen Zeitspanne im Studentenbüro. Die freundliche Dame betonte zwar dreimal, dass sie ja eigentlich schon so gut wie weg gewesen sei, doch gab sie mir den begehrten Stapel Papier - wer hätte gedacht, dass man dazu so einen Haufen wichtig aussehende Blätter braucht? Tja, und jetzt kann sozusagen ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Naja. Zumindest offiziell. Das war aber auch echt ein Langzeitprojekt!