19.01.2015 21:33


... weil ich mal was testen muss, gibt es die jetzt etwas langweilig grau-in-weiß-in-schwarz da:

http://www.doerffel.de/dorothea

19.01.2015 13:34


Morgens auf der Autobahn. Ich reibe mit die Augen. Reibe noch einmal und denke, das kann doch nicht sein! Falsch abgebogen? Nein, das Auto findet seinen Weg quasi von selbst – was allerdings auch nachteilig sein kann – wenn man auf Arbeit feststellt, dass man im täglichen Trott vergessen hat, das Kind an der KITA abzusetzen. Auch die dunkle Limousine, die schon oben auf dem Hügel nervös Lichtzeichen gibt, weil ich unten im Tal gerade mit einhundertsechzig das Elefantenrennen und die drei mittelspurfahrenden Rentner überhole, verwundert mich nicht. Davon gibt es reichlich und vor allem die Spezies mit der Visiereinheit vorn hat wohl beim Kauf ihres Wagens ein Durchfahrtsrecht für links gleich mit erworben. Was er allerdings damit bezweckt, dann noch links zu blinken? Zwischen Leitplanken und Grünzeug wird er kaum passen. Und ich überlege, ob einhundertsechzig zum Überholen vielleicht nicht doch ein wenig viel ist und dreißig weniger nicht auch reichen würden – zumindest für den Moment. Aber was mir an diesem Morgen auffiel, war eine große touristische Hinweistafel – so der Fachbegriff für die braunen Schilder, die sich inzwischen massenhaft zwischen Abfahrten und Rastplätzen drängen. Bergstadt Marienberg. Wie jetzt? Hier? Kurz nach Hainichen? Sollte man diese Sehenswürdigkeiten nicht in endlicher Zeit erreichen können? Selbst wenn ich rasen würde, brauche ich von hier aus mindestens eine Stunde. Und der geneigte ortsunkundige Autobahnnutzer kann nicht mal durch einen Blick in die Landschaft erahnen, ob sich das lohnt oder nicht. Zwischen hier und da liegen sicherlich noch mindestens fünf Hügelketten und drei Gebirgstäler. Abgesehen davon, wäre es noch nicht mal die richtige Abfahrt. Aber wer weiß, viele Wege führen nach Rom und das Schilderwerk will ja auch leben. Und weil wir gerade bei Schildern sind: Nachmittags – nun wirklich auf dem Weg Richtung Marienberg – begegnet mir ein weiteres sinngebendes Schild. “Letzte Tankstelle vor dem Südring”. Das ist so aussagekräftig wie “Letzter Aldi vor der Müllerstraße”. Der Südring hat ja nur aller zwei Kilometer Abfahrten – da muss man schon schauen, ob man das mit einer Tankfüllung schafft. Und überquert man ihn gar, liegt die nächste Treibstofferwerbmögklichkeit nicht mal einen Kilometer entfernt. Aber es soll ja keiner sagen, man hätte ihn nicht gewarnt…