03.12.2016 21:04


Weihnachtsmärkte. Begonnen haben wir gestern mit der kleinen und friedlichen Form derselben im beschaulichen Städtchen Zschopau. Kein Gedränge, keine Hektik. Breite Freiflächen zwischen den Menschen und Buden und selbst die Kindergartenkinder auf der Bühne saßen nur da, lauschten der Musik und winkten Mama und Papa. Die Mandeln waren schnell erworben, alle Buden besichtigt und die ausgeliehenen Bücher zurück gebracht. Fix erklommen wir noch den Burgturm mit Blick über die Lichter der Stadt. Sogar Krumhermersdorf ist hier oben ausgeschildert - irgendwo da hinten zwischen den dunklen Bergen und schwarzen Schatten des Nachthimmels. Noch eben etwas einkaufen endete im Besuch der Kosmetik- und Parfümabteilung der Drogerie und nach ausführlichem Test aller Proben waren die Kinder bunt und wir stanken wie ne Mischung aus Illtis und Räucherkerzchen. Doch wer dachte, damit hätten wir es für dieses Jahr hinter uns, der irrte. Mutter hatte die wunderbare Idee, doch einmal die etwas größere Marktausgabe in Chemnitz heimzusuchen. Gute Idee so am Samstag nachmittag. Fühlt man sich wenigstens nicht so verloren wie in Zschopau. Der Wahnsinn nahm schon seinen Lauf bei der Suche nach einem Parkplatz. Leichtsinnigerweise hatte ich verkündet, dass wir nicht suchen, sondern uns vorn gleich auf den großen Platz an der Kirche stellen. Die Idee hatten noch hundert andere. Jedes kleine Fleckchen war mehr oder weniger gekonnt zugestellt, den großen Toyota wenden oder irgendwie wieder rauskommen... Wir nahmen schließlich einen weiteren Anlauf in Kauf. Zwangsweise. Und dann waren wir da: Leib an Leib drängten sich Menschen durch Budengassen. "Ich muss mal..." sagte das eine Kind. Zu Hause? Nein. Jetzt! Also durch noch dichtere Menschenmassen in den Roten Turm geschoben und die Schlange an den Toiletten wand sich viermal ums Eck. "Könnt ihr nicht vielleicht... aushalten?" "Nein, ist dringend..." Und da standen wir. Warm, stickig. Angezogen waren wir für draußen. Und standen und warteten. Bestimmt einen dreiviertel Stunde. Um dann vorn angekommen beim Wachdrachen unser Geld für diesen optimalen Service zu entrichten. Nun wieder befreit sollte es als erstes zum Karussel gehen. Großzügig sind sie ja hier mit den Runden. Eine und noch eine und eine weitere. Alle Kinder hupen gleichzeitig, von hinten dudelt die Orgel und irgendwoher von der Seite tönt noch "Last Christmas..." Nochmal? Nein. Jetzt brauchen meine Ohren eine Pause. Riesenrad. Äh... die Gondeln fliegen schräg bei jeder Runde! Das ist bestimmt viel zu klein für Erwachsene. So foren sich diese derweil unten die Füße fest, während auch hier viele viele Runden ausgegeben wurden. Und nun noch der kulinarische Höhepunkt. Nein!!! Morgen der geplante Weihnachtsmarktbesuch in Freiberg fällt aus. Definitiv.

03.12.2016 17:33