05.08.2019 18:26


Ich bin sicher nicht die erste und einzige, die das macht, aber vermutlich in der Minderzahl. Vor allem, wenn da noch zwei Kinder im unteren zweistelligen Alterbereich mit integriert werden müssen, die Idee mit Zelten zu tun hat und es nicht nur um die Ecke nach Dresden gehen soll. Die Gründe, warum wir uns dafür entschieden haben, sind vielfältig: Abenteuerlust, kein Staufrust und auch unsere Umwelt. Meine Kollegen erzählten mir im Vorfeld Schauergeschichten von chaotischen Zuverspätungen und prophezeiten, dass es das letzte Mal sein würde. Ich dachte eher an die Unmengen Gepäck, die zu bewältigen wären, wenn wir nicht am Zielort nachts vor Kälte bibbernd uns den Frosttod holen wollten. Aber minimalistischen Packmaßen diverser Ausrüstungsgegenstände sei dank und guter Quetsch- und Presstechnik, bekamen wir sogar ne Reihe Kuscheltiere mit in unsere großen Rucksäcke. Die leichten Varianten mit dem flauschig weichen Zeug für die Kinder, die Gewichthebervariante für mich. Dazu Zelt und kleinen Koffer und es konnte los gehen. Der Wochenendferienbusverkehr in unserem kleinen Dorf ist leider ziemlich ausbaufähig, daher musste nun doch das Auto erstmal ran, um den nächsten kleinen Bahnhof mit reichlich Parkplätzen anzusteuern. Die S-Bahn nach Dresden lief pünktlich ein, allein das Unterbringen unserer ganzen Gegenstände zwischen den Sitzreihen glich eher einem unmöglichen Puzzle, die Netze über den Köpfen taugten nur für Handtäschchen. Nagut, hoffentlich will einfach keiner rein oder raus zur frühen Stunde. Doch schon in Dresden ließ sich der Anschlusszug ungeplant reichlich Zeit. Signalanlagenprobleme im Nachbarland. Nagut, kann man nix machen außer warten und warten und warten. Der tschechische Zug, der uns dann nach Berlin bringen sollte, hatte reichlich Platz, WLAN, Steckdosen und ein böhmisches Bordrestaurant. So mach Zug fahren Spaß. Der Hauptbahnhof von Berlin - beeindruckend riesig! Nur leider mit den Unmengen an Gepäck nicht wirklich zu besichtigen. Dafür Leute beobachten am Bahnsteig. Gefühlt wollte scheinbar jeder zehnte Berliner nach Norden. Fahräder, Dinge, Menschen - das sollte alles in drei Wagons? Dementsprechend eng war es dann auch in der Regionalbahn nach Stralsund. Und wieder kein Platz für Gepäck. Da müsste die Bahn definitiv weiter denken. Und auch daran, dass im Sommer ggf ein paar mehr Menschen ans Wasser wollen. Drei Stunden schlängelte sich der Zug durch scheinbar immer gleich aussehendes Land, hielt an jedem Unterwegsbahnhof und hielt zur Abwechslung nur ein brennendes Getreidefeld bereit. Nicht, dass man unterwegs hätte am Smartphone surfen können - nein, weit und breit nur Edge - wenn überhaupt. Entschleunigung auf ganzer Linie. Am Ende nochmal schnell in Stralsund auf dem Bahnhof die Ellenbogen ausgefahren um den Anschlusszug in der trägen Masse noch zu ergattern und den kleinen Rest ganz entspannt mit allem Komfort im ICE genossen. Fazit: kann man machen. Geduld ist aber eine gute Tugend. Für mich war es trotz allem entpannter als Auto fahren, man kramt die alten Zugfahrspiele aus Kindertagen wieder raus - wie Käsekästchen oder Galgenraten - und wenn wie bei uns durch frühes Buchen auch noch der Geldbeutel zum Autofahren deutlich geschont wird, werde ich auch zum Wiederholungstäter. Übrigens hatten wir auf dem Rückweg einen deutschen IC zwischen Berlin und Dresden - nicht halt so nobel wie der böhmische.

04.08.2019 18:16


Zumindest fast... Dresden. Großer Garten. Die Sonne brennt, nachdem man fünf Gehege angeschaut hat, könnte man schon das nächste Eis vertragen. Und dann sieht man sie - die Pinguine. So ganz ohne Eisscholle bei der Hitze. Scheint denen aber nicht viel auszumachen. Faszinierend ist die Glasscheibe, durch die man die schnellen Vögel direkt unter Wasser beobachten kann. Fetzt schon.



Und sonst so? Diesen Tierpark schafft man definitiv an einem Tag - das ist für Weitgereiste schon ein Pluspunkt gegenüber Leipzig. Große und kleine Tiere tummeln sich in schicken Gehegen und es gibt an jeder zweiten Ecke einen Spielplatz. Das Eis und Essen ist auch durchaus bezahlbar. Nur die Parkmöglichkeiten waren nicht ganz so spitze. Plant man bissel Lauferei ein, passt aber auch das.