19.09.2011 16:12




An einem Sonntag Morgen, auf der Autobahn Richtung Norden. Mit Zwischenstation in Berlin sind wir schließlich an der Ostsee gelandet.



Unser erster Strandkontakt, an der Steilküste mit Hinweis "Lebensgefahr" - war aber wohl schon älter, da sich genügend Leute am Strand befanden und die Absperrung auch schon unbrauchbar war. Na jedenfalls hatte der herabfallende Hang die Treppe zum Teil unter sich begraben und der Abstieg musste dann über große Steine erfolgen. Was Wanda aber nicht hinderte, in einem unbeobachteten Moment auf dem Geländer über den Abgrund zu turnen...



Da sich unsere erste Unterkunft als unbrauchbar entpuppte - da hab ich das jetzt echt seeeeehr vorsichtig ausgedrückt - genossen wir den weiteren Urlaub mit diesem Seeblick. Nicht, dass unsere erste Ferienwohnung so schlecht gewesen wäre, nur der Besitzer: geldgierig, launisch und kritikunfähig.



So haben wir große Schiffe gesehen - Ronja erklärt gerade Wanda, dass man da nicht weitergehen darf.



Spuren im Sand angeguckt...











Sandburgen gebaut und Sandwölfe gesehen...







Und mit der Molli bis nach Kühlungsborn gefahren.



03.09.2011 13:32


So oder ähnlich könnte man das Thema dieser Wanderung überschreiben. Gestern um die Uhrzeit (fast) befand ich mich - und eine Handvoll anderer - irgendwo mitten im Nirgendwo zwischen Felsen und Gestrüpp. Auf der Suche nach Wegpunkten. Doch beginne ich lieber den Weg von vorn. Wie und warum vielleicht in einem anderen Artikel.

Morgens um neun stand ein Wanderführer in der Tür des alten Bauernhofes in Kleingießhübel (ein kleines Dorf mitten im Wald versteckt in der Sächsichen Schweiz), ließ die Anwesenden sich in Gruppen zu drei Personen zusammenfinden und teilte kleine GPS-Geräte aus. Darin gespeichert eine Route von rund vierzig Wegpunkten, die gefunden werden wollten. Anfangs waren feste Wege unser Pfad.



Naja, fest. Aber selbst diese morsche Brücke war gemütlich gegenüber dem, was später kommen sollte ein wirklich luxoriöser Wanderweg. Da die einen schneller und die anderen eher langsam unterwegs waren, verlor man die anderen Gruppen immer wieder aus dem Blick. War vielleicht auch dem Gestrüpp geschuldet, durch welches wir uns teilweise, dem direkten "Weg" folgend, schlugen.



Daher kurz zur Erklärung der "Wegpunkte" - das Gerät hat bestimmte Stellen im Gelände als Marken mit GPS-Daten gespeichert. Da es aber nicht weiß, wo ein richtiger Pfad entlangführt, zeigt es einfach direkt dahin. Und als Ortsunkundiger ist es dann auch schwer zu sagen, ob man nicht vielleicht zweihundert Meter weiter einen Weg dahin findet. Abgesehen davon - wer läuft denn schon freiwillig hunderte Meter weiter, um dann doch nichts zu finden? Ausprobiert haben wir das trotzdem, mit dem Erfolg, statt eines mittleren steilen Hanges einen kurzen felsblock und baumstammübersäten und mit Farn überwucherten Dornen wirklich steilen Hang hinaufzukraxeln. Gerechterweise muss man aber sagen, dass die Aussichten oben schon den Aufstieg wert waren. So schlugen wir uns durch Dickicht von Kleingießhübel über diverse Felskuppen (der Name ist mir leider entfallen) bis zum Kohlbornstein durch. Der gab den Blick auf das Elbtal und den Ort Krippen frei.



Ein gutes Bild war schwer zu schießen, da Touristen mit Papp-Erdbeerkörbchen immer durch das Sichtfeld sprangen. Zum Abstieg vereinigten sich alle am Ende doch wiedergefundenen Gruppen sich zwecks Wegpunktteilung. Vorbei an der Liethenmühle galt es nun den Mittagspunkt zu finden. Dort stärkten wir uns unter grünen Birken an einem kleinen Süppchen um dann weitere Berge in Angriff zu nehmen. Darunter war nun auch der Kleinhennersdorfer Stein. Doch zuerst mal wieder einen steilen Pfad nach oben, belohnt mit einer beeindruckenden Felswand entlang des Weges.



Noch ein wenig bergauf, über ein paar schmale Pfade, wieder etwas hinab und dieser Platz mit wunderschöner Aussicht und drei Höhlen sollte uns belohnen.



Der Eingang zur größten Höhle befindet sich mittig auf dem Foto. Und von drinnen sieht es so aus:



Beeindruckend. Sie heißt Lichterhöhle und ist zwanzig mal fünfzehn Meter groß und rund fünf Meter hoch. Geht man nun noch etwas zwischen den herumliegenden Felsblöcken "spazieren", so kann man noch die Eis- und die Hammerhöhle ansehen, etwas kleiner (fünfundzwanzig mal fünf und zwanzig mal sechs Meter) aber auf alle Fälle interessant - man kann sogar oben zwischen den Felsen hinausklettern.



Unser nächster Punkt führte uns - na klar - wieder hinab ins Tal. Sonst macht ja das Raufsteigen keinen Spaß ;-)



Treppauf erklommen wir nun den Papststein. Belohnt wurden wir dieses Mal mit Gastronomie und einen wirklich einzigartigen Rundblick von verschiedenen kleinen Kanzeln.





Gegenüber ein weiterer großer Berg. Nein, oder? Nach sechs Bergen und unzähligen Stufen, dem fortgeschrittenen Nachmittag und dem Wissen um Kleingießhübel als Endpunkt in weiter Entfernung ließ die Motivation schon langsam nach. Doch aufgeben gibts nicht, also bestiegen wir auch noch den Gohrisch. Perfekt mit Holzpavillon für eine ausgedehnte Pause. Ein Abtieg auf Hühnerleitern (diese Stufen sehen auf dem Bild zwar harmlos aus, aber solche rutschigen auseinanderstehenden schmalen Dinger, schon recht hoch über der Felsspalte, sind nicht eben vertrauenserweckend) und dann der lange Weg zurück. Vorbei an Feldern, Wäldern und noch mehr Feldern. Mal schnell noch auf den Hochsitz geklettert - das Maisfeld versperrte mir von unten den Blick.



Oder abgekürzt über die Wiese.



Schließlich quer durch den Wald. Warum auch immer wir noch einmal den Bach überquerten, um dann doch wieder zurückzuklettern. Gegen achtzehn Uhr konnten wir schließlich mit kochenden Füßen und wackligen Beinen Kleingießhübel wieder begrüßen.

Alles in allem waren es rund 25 Kilometer und 1400 Höhenmeter. Anspruchsvoll und anstrengend - aber auch wirklich schön. Eine Kombination aus schon im einzelnen tollen Dingen: Wandern (kein Sonntagsbummel), toller Natur und einer echt prima Truppe.